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Wenn meine Missbrauchsdarstellungen doch nur im Internet “entmarkiert” werden könnte, so wie ein nicht so perfektes Bild in den sozialen Medien. Missbrauchsdarstellungen mit mir sind im Internet im Umlauf. Bilder, die ohne meine Erlaubnis aufgenommen und online gestellt wurden und meine Privatsphäre und Sicherheit verletzen.

Eine juristische Schlacht in Europa:
Die unmittelbare Bedrohung für Kinder

Technologie, die dazu beitragen kann, Kinder vor Online-Ausbeutung zu schützen, darf in der Europäischen Union (EU) nicht auf Nachrichtenplattformen verwendet werden, es sei denn, es wird eine vorübergehende Ausnahmeregelung erlassen. Ohne diese befristete Übergangslösung wird es enorme Konsequenzen für Betroffene geben, deren erlittener sexueller Kindesmissbrauch aufgezeichnet und digital verbreitet wurde. Kinder, nicht nur in der EU, sondern weltweit, werden schutzlos bleiben.

Was ist das Problem?

Am 21. Dezember 2020 wird es für innerhalb der EU operierende Messaging-Plattformen illegal werden, automatisierte proaktive Tools wie Microsoft PhotoDNA zu verwenden, um zu versuchen, bekannte Bilder oder Videos von sexuellem Kindesmissbrauch zu identifizieren, auf Kinder abzielendes Grooming-Verhalten zu erkennen oder künstliche Intelligenz einzusetzen, um proaktiv Bilder oder Videos zu erkennen, die wahrscheinlich sexuellen Kindesmissbrauch enthalten, so dass der Inhalt von Moderator*innen überprüft und entfernt werden kann.

Die Europäische Kommission hat eine befristete Ausnahmeregelung vorgeschlagen, welche die weitere Nutzung der bisher bestehenden und bewährten Erkennungsinstrumente bis 2025 gewährleistet. Die mangelnde Übereinstimmung und die Bedenken über den Schutz der Privatsphäre und den Datenschutz im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) des Europäischen Parlaments könnten die Entscheidung jedoch bis zum nächsten Jahr hinauszögern.

Was steht auf dem Spiel?

Für Betroffene, deren Missbrauchsdarstellungen digital verbreitet wurden/werden bedeutet die ständige Verfügbarkeit und Verbreitung dieser schrecklichen Inhalte, dass ihr Trauma nie wirklich endet. Dieser Zustand färbt auf jeden Aspekt ihres Lebens ab. Technologische Aufdeckungsinstrumente (z.B. PhotoDNA) haben es ermöglicht, Millionen von Bildern und Videos sexuellen Kindesmissbrauchs zu identifizieren und anschließend aus dem Internet zu entfernen — und so den Kreislauf des Missbrauchs zu durchbrechen.

Die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen im Internet ist eine globale Epidemie. Wird den Unternehmen verboten, diese Tools legal auf Nachrichtenplattformen in der EU zu verwenden, besteht das große Risiko, dass sie sie auch anderswo nicht mehr verwenden werden.

Warum habe ich als Betroffene*r, keine Rechte, mich selbst zu schützen? Warum können meine Missbrauchsdarstellungen nicht automatisch auf Nachrichtenplattformen erkannt werden? Ich möchte, dass jemand erklärt oder Rechenschaft darüber ablegt, warum er das Gefühl hat, dass es für mich in Ordnung ist, täglich immer und immer wieder Opfer zu werden, weil er keine Werkzeuge benutzen kann oder will, die meine Missbrauchsdarstellungen entfernen. Die Technologie ist da, nutzen Sie sie — oder erklären Sie, warum Sie es nicht können.

Engagieren Sie sich

Der Canadian Centre bittet alle Mitglieder des Europäischen Parlaments, einschließlich der Mitglieder des LIBE-Ausschusses, den Aufruf zu beherzigen und jetzt zu handeln. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass die Öffentlichkeit ihre Mitglieder des Parlaments zur Rechenschaft zieht.

Die folgenden Dokumente unterstreichen, warum eine befristete Ausnahmeregelung dringend erforderlich ist, und stehen allen zur Verfügung, die in der Lage sind, Änderungen vorzunehmen:

Lesen Sie John Carr’s, Sekretär der Children’s Charities’ Coalition on Internet Safety (Koalition der Kinderhilfswerke zur Internetsicherheit), der kurz darüber berichtet, was getan werden muss, um die digitale Umgebung für Kinder zu verbessern (nur auf Englisch).

Es ist Ihre Aufgabe, die Bürger*innen Ihrer Länder zu schützen. Ich fordere Sie eindringlich auf, die Rechte der Kinder auf ein glückliches Leben ohne Missbrauch und Verbreitung ihrer Missbrauchsdarstellungen, zu verteidigen. Wir verfügen über das Wissen und die Sachkenntnis, um gemeinsam daran zu arbeiten, dass dies geschieht. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Angst vor der Aushöhlung der Privatsphäre unsere Kinder in Gefahr bringt.

Zusammenstehen

Die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen ist ein globales Thema. Der Canadian Centre ist stolz darauf, an der Seite internationaler Verbündeter zu stehen, die die Ausnahmeregelung der EU unterstützen und sich dafür einsetzen, die Rechte und den Schutz von Kindern an die erste Stelle zu setzen:

Die Instrumente, mit denen die Plattformen auf Missbrauchsdarstellungen gescannt werden, geben uns Betroffenen die große Hoffnung, dass wir eines Tages vielleicht nicht mehr im Rampenlicht stehen. Ohne diese Instrumente werden wir nie ein Ende der Schmach erleben, denn der Missbrauch hört einfach nie auf. Ich bin eine große Verfechterin der Rechte und der Privatsphäre im Internet, aber ich bitte Sie dringend, die Rechte und die Privatsphäre von Sexualstraftätern nicht über die Rechte und die Privatsphäre ihrer Opfer zu stellen. Bitte schmälern Sie nicht das wenige Licht, das wir am Horizont haben.

Unterstützung Betroffener

Erfahren Sie mehr darüber, wie der Canadian Centre for Child Protection Betroffene, deren Missbrauchsdarstellungen verbreitet wurden, durch spezielle Ressourcen, Interessenvertretung und Forschung unterstützt (nur auf Englisch).

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